K22

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Das K22 (für Kiefernstraße 22) ist ein facettenreiches und progressives Pilotprojekt, das im Rahmen der Neubebauung eines ehemaligen Parkplatzes im Düsseldorfer Stadtteil Flingern-Süd entstehen soll. Es ist Resultat eines von der Bürgerschaft erfolgreich eingeforderten sowie realisierten Beteiligungsprozesses, das als Reallabor zur Herzkammer der Transformation eines in den nachsten Jahren entstehenden eigenständigen urban gemischten Quartiers wird. Das K22 soll diesem Entstehungsprozess Impulse geben und ihn verstetigen: Es werden neue Wege einer kooperativen Stadtentwicklung und gemeinwohlorientierten Immobilienentwicklung beschritten. Durch eine aktive und gut organisierte Zivilgesellschaft entsteht mit Verwaltung, Politik und Wirtschaft ein Prozess hin zu echter „Koproduktion“ von urban gemischter Stadt in neu einzuübenden Verantwortungen. Dabei wird das K22 nicht nur als Ort dienen, an dem diese Formen der Koproduktion weitergedacht und neue Modelle verantwortlicher Teilhabe entwickelt werden, es steht auch symbolisch für einen bereits erfolgreich begonnenen Prozess und die Möglichkeit, eine gemeinwohlorientierte Entwicklung selbst in Städten mit hohem Druck auf dem Immobilienmarkt voranzutreiben.

Hinsichtlich seiner konkreten Nutzung bietet die Planung des K22 einen baulichen Rahmen, der als Möglichkeitsraum im weiteren Aneignungsprozess durch die K22-Initiator:innen, die Nachbarschaft, weitere Akteur:innen aus dem Stadtteil sowie der Stadtgesellschaft n.her definiert werden. Das K22 wird ein Ort für Vielfalt, Off-Kultur und gesellschaftliche Teilhabe. Im Erdgeschoss und 1. OG ein Café ohne Konsumzwang, ein Raum für Begegnungen, Veranstaltungen, Diskussionen, Ideen und Träume.

In den Obergeschossen und im Dachgeschoss werden Räume für offene Nutzungen zur Verfügung stehen: Werk- und Arbeitsräume, Räume für Initiativen und Gruppen, Kurse, Ausstellungen und Feiern, Räume zum Lernen, Organisieren, Solidarisieren und Entdecken. Kurz: Im K22 sollen Möglichkeits- und Diskursräume entstehen für die Zukunft von Stadt. Das K22 wird die nachbarschaftlichen Strukturen stärken, einen Katalysator für zivilgesellschaftliches Engagement und eine kooperative Stadtentwicklung darstellen und auf diesem Wege die Möglichkeit bieten, die zukünftige Entwicklung von Städten jenseits konsumorientierter Deutungen stärker als Ort des Zusammenkommens, der Offenheit und Toleranz, des Ausverhandelns gemeinsamen Lebens – als demokratischen Ort – neu zu denken.

Nachtrag / aktueller Hinweis: Der Text ist ein Ausschnitt aus dem Förderantrag für nationale Projekte des Städtebaus beim BBSR. Der Antrag wurde 2021 eingereicht, die Stadt plante ursprünglich den Kauf des Bodens und dessen Einspeisung in das Gesamtprojekt für die Finanzierung des Eigenanteils. 2023 begann der Projektentwickler Cube Real Estate mit dem Bau des für das K22 geplanten Gebäudes. Eine Förderung ist aufgrund des Maßnahmenbeginns somit ausgeschlossen. Die weitere inhaltliche Entwicklung des Gebäudes hängt zum aktuellen Zeitpunkt in der Schwebe. Weitere Informationen befinden sich im Magazin K22 sowie in Form von Erfahrungswerten im digitalen Leitfaden Die Verhältnisse zum tanzen bringen.